Ausstellung: Bilder aus dem Nachlass von Tom Reichelt
Was machen mit so viel Nachlass? Über 100 Bilder meines Vaters Tom Reichelt auf Leinwand sind immer noch übrig, weil keiner aus meiner Familie oder Freunde noch Platz finden ein Bild aufzuhängen. So geht es vielen, die einen Bilder-Nachlass zu verwalten haben. Was aber liegt näher, als diese Stoff-Lebewesen anderen zugänglich zu machen, die gerne ein weiteres Bild bei sich aufhängen oder jemandem schenken möchten. So ist die Idee für diese Ausstellung entstanden, deren Ziel es ist, möglichst viele Bilder weiterzureichen. Für eine Spende können sie direkt von der Ausstellung mitgenommen werden.
Tom Reichelt (1920-2004) begann mit Anfang 20 sich zeitlebens als bildender Künstler zu betätigen. Während seines Medizinstudiums in Halle nahm er Zeichenkurse an der dortigen Burg Giebichenstein. Ende der 50er Jahre gab es erste Ausstellungsbeteiligungen, die sich nach dem Umzug nach Celle 1959 fortsetzten bis zu seinem Tod. Inspiriert u.a. von Cézanne, Kandinski, Willi Baumeister, aber auch direkt von in Halle studierenden Hermann Bachmann, malte er in den 60er Jahren vorwiegend abstrakt. Davor orientierte er sich an der Hallenser Schule, u.a. Willi Sitte. Es entstanden neben Gemälden auch Grafiken, Aquarelle und Drucke. Nach einer kurzen Experimentierphase in Richtung Popart legte er 1969 die Pinsel weg und fotografierte nur noch. Als er 1985 in Rente ging, widmete er sich wieder ausgiebig der Malerei und ging neue Wege. Meist entstanden die ersten Skizzen klein mit Buntstift oder Aquarell und wurden dann in größere Formate übertragen mit Acrylfarbe, die im Gegensatz zu Ölfarbe sehr schnell trocknet und übermalt werden kann. Nach seinem Tod hat das Bomann-Museum in Celle 200 seiner Werke in sein Archiv aufgenommen. Auch wurde ein Katalog mit seinem Lebenswerk erstellt.
Die Ausstellung gibt einen unvollständigen Einblick in das Gesamtwerk von Tom Reichelt, das aber in dem Katalog, der bei Kauf eines Bildes mitgenommen werden kann, vervollständigt wird.
Maja Reichelt
Öffnungszeiten: donnerstags, 15 bis 18 Uhr & sonntags, 14 bis 17 Uhr.
Finissage: 06. Dezember, 19.00 Uhr
Eintritt: frei!